Rotenkamp - Siedlungsgeschichte

Namensgebung, urkundliche Erwähnung Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1346. Herzog Magnus I. R. verpfändete das Dorf "to deme roden Kampe", wie es scheint als Zubehör zur Burg Campen, an ,"deie von Honlege". Spätere Nennungen mit Rodenkamp (1348), Rodekamp (1413) und ,"to dem roden Campe" (1473).

Die Namensgebung ist wohl auf , "roden" = Rodungen und , "Kamp" = freies Feld zurückzuführen, was auf eine durch Rodungen ermöglichte, geplante Siedlungsanlage hinweist.

 Lage des Dorfes Das Dorf lagert sich mit seinem Rücken und seinen Grasgärten an die Scheppau-Niederung an, die im Süden (Südosten) gleichzeitig die Gemarkungsgrenze darstellt. Die Ackerflächen erstrecken sich in entgegengesetzter nord-westlicher Richtung. Insgesamt befindet sich das Dorf am äußersten Ostrand seiner Gemarkung.
 Dorfanlage Die Flurkarte von 1757 zeigt einen Rundling mit einer Kapelle auf einer Erhöhung innerhalb des Ringes und früher, außer einem schmalen, sichtlich später angelegten Ausgang durch die Höfereihe nach Süden, nur mit einem Zugang von Nordwesten. Bis heute nachvollziehbar begrenzen die Grashöfe den Ort im Norden, Osten und Süden. Der Ausgang orientiert sich entsprechend der Lage des Dorfes in seiner Gemarkung in Richtung der ansteigenden Ackerböden im Nordwesten.

Rotenkamp bestand ursprünglich nur aus 7 Reihehöfen und war kleiner als Boimstorf und Rieseberg. Im Gegensatz zu Rieseberg waren die Höfe alle Voll- bzw. Ackerhöfe. Der ehemalige Bauermeisterhof ist heute der Hof Ackerwinkel 5 direkt hinter der Kapelle.

Bereits 1575 waren 8 Kotsassen dazugekommen, die erst ohne Landanteile, später (1756)mit eigenen Ländereien zu Großkotsassen wuchsen. 1756 wird auch erstmals ein Brinksitzer genannt. Diese nachgeordneten Siedlerstellen entstanden im Rücken des Rundlings südlich des Altdorfes. Sie führten wohl auch zum bereits angesprochenen späteren Wegedurchbruch durch den Höfering. Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blieb das Grundrißbild des Dorfes mit seinen Hofstellen nahezu unverändert.

Ab ca. 1860 wurde der ehemalige Dorfanger (Teil der ehemaligen Flachsrotten) mit weiteren Hofstellen entlang der heutigen Kreisstrasse Richtung Nordwesten besiedelt und damit die Dorflage stark ausgeweitet. Diese Entwicklung setzte sich bis um 1900 mit weiteren Bauten entlang der Strasse , "Im Rodekamp" (Kreisstrasse) fort.

Parallel zu dieser Ausweitung des Dorfes wurde durch den Umbau der Höfe - allerdings nicht wie in Rieseberg ausgelöst durch einen Brand - die Dorfanlage wesentlich überformt, wobei allerdings auch in Rotenkamp die Hofplätze und ihr Zuschnitt weiter Bestand hatten.

Die ursprünglich das Dorfbild prägenden Niederdeutschen Hallenhäuser wurden erst infolge größeren Raumbedarfes (Vergrößerung der Wirtschaften) durch nebenstehende Scheunen und Stallungen ergänzt und später dann durch mitteldeutsche Bauweisen, die der zunehmenden Ackerwirtschaft später Rechnung trugen, gänzlich ersetzt. Dennoch sind einige wenige Hallenhäuser dem Ort bis heute erhalten.

Während sich in Rieseberg die spätere Siedlungstätigkeit nur tangential an den Rundling angelehnt hat, wurde in Rotenkamp die alte Rundlingslage zwischen die verschiedenen Siedlungserweiterungen gerückt, so daß heute die Ortsdurchgangsstraße den Rundlingskern direkt berührt. Zu dieser Entwicklung bis um die Jahrhundertwende hat in Rotenkamp auch die Einrichtung des Bahnanschlusses (Bahnhof Rotenkamp) etwas abgesetzt nördlich der Ortslage beigetragen.

Erst nach dem 2. Weltkrieg fanden dann weitereSiedlungstätigkeiten mit der Besiedlung im Bereich des
Bahnhofs nördlich der Kreisstrasse statt, die dann Anfang der
60iger Jahre auf Flächen südlich der Kreisstrasse ausgeweitet
wurden.

Bis heute hat keine weitere Ausdehnung der Ortslage mehr stattgefunden.

   Quelle: 
Dorferneuerungsplanung Rieseberg Rotenkamp Scheppau
1990-1992
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